Montag, 13. Juni 2022

Punk im Hof - Neuss

 Punk im Hof Neuss

Und da ist es wieder, das Phänomen, dass alle nach Konzerte und Normalität brüllen, und das angebotene nicht annehmen.

Das kann an den großen Majoracts liegen, die in unmittelbarer Nähe spielen, es kann am Wetter liegen, aber es kann auch einfach daran liegen, dass es ein erstes Vorzeichen auf die Zukunft ist. 

Meines Erachtens sollte man versuchen durchzuhalten, und weitermachen. Gerade neue Konzertreihen müssen sich in einer Stadt, in einer Szene etablieren.

Aber wie es auch ist, hier die Hardfacts zum Konzert.

Es spielten mit "Kasten" eine Newcomerband aus Düsseldorf, die gerade ihren zweiten Auftritt hatten. Musikalisch ist das ganze schon ganz anständig. Die Bass/Drumssektion erarbeitet sich einen

anständigen Groove der durch die Gitarre bereichert wird. Das Hauptaugenmerk liegt aber tatsächlich bei dem erst genannten. Das war druckvoll und tight, was die beiden Damen da abgeliefert haben. Leider war die Gitarre nicht allzu gut zu hören, was das ganze etwas dünn klingen ließ. Sänger Max versuchte zwar durch das Stageacting, das
kleine Publikum mitzureißen, was sich aber recht schwer gestaltete, da man wohl den Feiermodus noch nicht erreicht hatte.

Mit ein wenig Arbeit und Durchhaltevermögen kann hier eine anständige Band heranwachsen, die tatsächlich Spaß macht. Am heutigen Tag kam einiges etwas überzogen rüber.

Anders verhält es sich bei den Dortmunder "Die Lieben Löwen".

Inzwischen mehr als ein Geheimtipp und über die Stadtgrenzen heraus bekannt für für ein 1A Rockentertainment.

Da passt einfach alles. Punkrock der süffigen Art, Selbstironie, treffende Ansagen, ein Löwe der stagediven kann, verletze Füße und jede Menge große Hits, die zwischen Schwelm und Gelsenkirchen zu einer gewissen Bekanntheit gekommen sind. Alles im allen eine großartige Stadionshow vor 29 zahlenden Gästen.

Zum Schluss kam die Neubesetzung von Kontrollpunkt auf die Bühne. 

Das Deutschpunk Pack geht in Kürze ins 10 Bandjahr und hat sich vor der Coronazeit einen gewissen Kultstatus erspielt. Allerdings war nach eigener Aussage ein wenig Rost in den Gelenken.

Dieser wurde in ca 60 min Spielzeit gut abgeschüttelt. Kultsongs wie "Wuppertal Asozial" oder "Der Erste" sorgen für gewisse Mitsingparts. Ergänzend dazu wurden durch die Neumusiker Chucky und Andre der Song "No Pasaran" ihrer alten Band "Berator" mit ins Set gepackt. Als Sahnehäubchen noch das eine oder andere neue Stück, was auf der hoffentlich bald erscheinenden Album

enthalten ist.Das war schon ein anständiger Abend gewesen, der mehr Zuschauer verdient hätte.

Wenn man bedenkt, dass eine Band gerade Mal 1 Euro gekostet hat, das passende Bier zwei Eur, dann ist es schon verdammt traurig.

Aber ich rate, auch aus eigenen Erfahrungen, dazu, diese #hoflive Serie aufrecht zu erhalten. Neuss braucht das, die Bands brauchen das, die Kulturszene braucht das. Mit dem Further Hof habt ihr Kulturbanausen eine ziemlich tolle Location. Macht was draus.

Komplette Gallerie

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